Wir sind an diesem Morgen mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs: Die Fahrt von Lugano nach Magliaso dauert keine 30 Minuten. Als erste auf dem Golfplatz zu stehen, ist ein grossartiges Gefühl. Die Vögel zwitschern, die Luft ist kühl und die Sonne mild. Alles stimmt für diesen Morgen in guter Gesellschaft. Schläger und Tees sind in der Tasche verstaut, wir ziehen das Cap und den Handschuh an und los geht’s. Ein paar Minuten aufwärmen, dann gehen wir zu Fuss zum ersten Loch. Jetzt, wo die ersten Sonnenstrahlen die Tautropfen auf dem Gras zum Glitzern bringen, wirkt der Platz noch grüner. Ich lege den Ball auf das Tee, positioniere mich in Schlagrichtung links, nehme Mass und schon fliegt der Ball in den tiefblauen Himmel, höher und höher, um dann als winziger weisser Punkt in der Nähe des Lochs zu landen.
Von Loch zu Loch legen wir zu Fuss die etwa fünf Kilometer lange Strecke zurück, wobei wir immer wieder den Bach Magliasina überqueren. Er schlängelt sich quer durch den Platz und sein Plätschern erfüllt die Luft. Bei jedem Loch ist das Gelände anders. Bei einem sind zwei grosse Teiche voller Seerosen, beim anderen erblicken wir zwei Ruinen, deren Geschichte uns neugierig macht. Und noch etwas weiter überrascht uns eine wahre Blumenpracht aus Rosen und Jasmin, die sich wie ein farbiger Wasserfall über eine Mauer ergiesst. Auch das ist Golfen: eine Kombination des Spiels mit der Natur, die vom fleissigen Gärtnerteam rund um die Uhr gepflegt wird.