Unser Zug lässt die Gotthard-Panoramastrecke hinter sich. Zielort? Faido, im oberen Leventinatal. Meine Freunde und ich haben beschlossen, uns dort zwei Tage unbeschwertes Vergnügen in der Natur zu gönnen, um von der täglichen Hektik abzuschalten. Aus dem Fenster sehe ich die Gottardo Arena, das neue Eisstadion in Ambrì-Piotta, in dem die Spiele der nationalen Eishockeyliga ausgetragen werden. Wer weiss, vielleicht können wir am Abend dort vorbeischauen. Ich habe gehört, dass es auch Führungen geben soll.
Der Zug fährt im Bahnhof von Faido ein, gerade noch rechtzeitig für das Postauto nach Dalpe! Während der Bus die Haarnadelkurven hinauffährt, beobachte ich die Landschaft. Zu dieser Jahreszeit ist sie auf dem Höhepunkt ihrer Pracht. Die Bäume verfärben sich von grün über gelb und rotorange bis braun. Neben der Bushaltestelle sehe ich ein Holzhäuschen mit der Aufschrift «Lokale Produkte». Wie kann man einer solchen Versuchung widerstehen? Käse, Süssgebäck, Honig, Joghurt – alles streng nach dem Null-Kilometer-Prinzip. Wir decken uns ein für das Picknick, das wir später geniessen werden.
Wir folgen den Wegweisern und kommen auf einen Pfad, der zwischen den Feldern emporsteigt und uns in eine immer dichtere Vegetation führt. Erster Halt? Boscobello. Ein Elfenwald wie im Märchen, mit hohen Lärchen und vereinzelten Lichtungen. Wir schauen uns an. Ein Lächeln und ein Nicken genügen. Ja, das ist der perfekte Ort, um die Slackline auszurollen!