Geschichte: Spitzenweine made in Ticino

Tessiner Weine zwischen Tradition und Innovation

Im Mendrisiotto wachsen 37 Prozent der Tessiner Weine. Nebst den klassischen Merlots sorgen immer öfters innovative Tropfen für Abwechslung und Aufsehen.

An der südlichsten Spitze der Schweiz werden seit über hundert Jahren wunderbare Merlotweine produziert. In den letzten Jahren hat eine junge Winzergeneration ursprüngliche Traubensorten wiederentdeckt – und keltert charaktervolle Tropfen.

DAS IST

Carlo Crivelli, Winzer

Carlo Crivelli, Winzer
Wir knüpfen an unserer Geschichte an und züchten wieder vermehrt alte Traubensorten wie den Nebbiolo.

Im Mendrisiotto ist das Klima mild und die Landschaft sanft. Der südlichste Teil Schweiz streckt sich als Dreieck in Richtung Italien. Sein Talboden wird von lieblichen Hügeln umrahmt, die von dichten Reben überwachsen sind. 

Zwischen dem Monte Generoso und Chiasso wachsen 37 Prozent aller Tessiner Weine. Hier sind viele bekannte Tessiner Weinproduzenten zu Hause. Seit ein paar Jahren mischen innovative Winzer das traditionsreiche Weingebiet auf.

Carlo Crivelli und Enrico Trapletti machen zusammen die Fumagalli Vini – in einem nigalnagelneuen Weinkeller. Das Gebäude an der Via Sotto Bisio 5 spiegelt ihre Lust an der Gegenwart: neueste Technik im Weinkeller, Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach, ein luftiges, modernes Interieur.

Der sprudelnde Crivelli und der Tüftler Trapletti – unterschiedlicher könnten die beiden Männer nicht sein.

Beide stammen aus Winzerfamilie und sind zwischen den Reben aufgewachsen.

Heute verbindet sie ihre Leidenschaft für den Wein.

Merlot, Gamaret, Nebbiolo, Carminoir, Chasselas, Chardonnay – in meinen Reben habe ich über 50 verschiedene Traubensorten angebaut.

Was macht einen guten Wein aus? «Terroir und Pflege», sind die beiden überzeugt. Im Mendrisiotto sind die Böden ausgeglichen und die Rebberge gegen Süden exponiert.

Das ist aber nur die halbe Miete. Sorgfalt, Präzision und viel Handarbeit sind die Voraussetzungen für charaktervolle Weine.

Balerna, Fass in Weinkeller Fumagalli
Pro tip
In der feudalen Villa des Museo Vincenzo Vela kann man das Werk des einzigartigen Bildhauers bewundern und sich später im Park in den Schatten der Zypressen legen.
Im Zeitalter des Barocks war der bunte Marmor aus dem Steinbruch von Arzo äussert beliebt und wurde bis nach Polen exportiert. Heute ist er stillgelegt – und kann besucht werden.
1906 wurde der erste Merlot gekeltert im Tessin. Diese Rebsorte hatte sich in verschiedenen Versuchen als die widerstandsfähigste gezeigt.

Aber wie kam das Tessin eigentlich zu seinem berühmten Merlot? Anfangs des 20. Jahrhunderts wütete die Reblausplage im Kanton und zerstörte alle einheimischen Rebsorten. Auf der Suche nach einer resistenten Traube stiess man auf den Merlot.

Seinen Namen verdankt der Merlot der Tatsache, dass die Amsel (französisch «la merle») eine Vorliebe für die jungen Früchte dieser Rebsorte hegt.

«Die neuen alten Traubensorten eröffnen ganz neue Geschmackswelten.»

INHALTE TEILEN

Wer Lust hat, noch mehr über den Tessiner Merlot zu erfahren, bucht bei Mendrisiotto Terroir eine Tour.

Winzer Carlo Crivelli hat das Angebot auf die Beine gestellt.

Man kann bei der Weinlese helfen, im Keller bei den Fassproben mitmachen und ganz nebenbei die landschaftlichen und kulturellen Höhenpunkte der Region entdecken. 

DIE GANZE GESCHICHTE


FÜR SIE EMPFOHLEN


Geschichten

ZUR NÄCHSTEN GESCHICHTE