Geschichte: Kunst in allen Farben und Formen

Ein kultureller Spaziergang durch Lugano

Die Finanzmetropole der Südschweiz hat sich zum kulturellen Hotspot gewandelt. Die junge Kunsthistorikerin Carlotta Rossi führt uns durch die Stadt und zeigt ihre liebsten Orte.

Vom Künstlerzirkel im alten Palazzo über den hübschen Laden mit lokalem Design bis zum Kiosk mit Seeanstoss, wo man ein gutes Buch liest: Lugano ist voller kultureller Überraschungen! Wo gehen Kunstinteressierte hin? Kuratorin Carlotta Rossi stellt ihre Lieblingsplätze vor.

DAS IST

Carlotta Rossi, Kuratorin

Carlotta Rossi, Kuratorin
Lugano ist seit der Eröffnung des LAC Lugano Arte e Cultura im 2015 kulturell richtig aufgeblüht und fasziniert mich immer mehr.

«Gute Kunst braucht Raum und Luft, damit sie ihre Wirkung entfalten kann. Deshalb mag ich diesen Ort», sagt Carlotta Rossi über den Spazio -1. Der Ausstellungsraum zeigt etwa 200 Werke des Sammlerpaars Giancarlo und Danna Olgiati zeigt und liegt im Untergeschoss gleich neben dem Kulturzentrum LAC, Lugano Arte e Cultura.

Der Spazio -1 ist einer der Orte, die Kuratorin Carlotta Rossi besonders mag. Sie wuchs in Como auf, hat Kunstgeschichte studiert und lebt heute in Lugano. Sie arbeitet für das Museum Villa Pia, Sitz der Fondazione Lindenberg, ist Koordinatorin bei der Vereinigung ProMuseo und macht Führungen im LAC. Kunst ist ihr Leben.

Zusammen mit dem Tessiner Designer Graziano «Kiko» Gianocca hat sie das Projekt Artificio auf die Beine gestellt, wo sie einmal im Jahr in ganz Lugano die Schaufenster der schicken Geschäfte mit einheimischem Design schmückt.

DIE GANZE GESCHICHTE


Viele dieser Geschäfte liegen in der schicken Via Nassa. Hier bringt uns Carlotta Rossi in den Laden Nordisk, ein Paradies für Designliebhaber. Handgefertigtes Geschirr, schönste Stoffe von lokalen Künstlern – alles sehr raffiniert.

LAC, Lugano

«Hierher komme ich, wenn ich etwas ganz Spezielles suche.»  

Der Lido San Domenico ist für mich einer der tollsten Orte von Lugano. Man trinkt eine Tessiner Gazosa, liest ein Buch und blickt aufs Wasser. Man fühlt sich wie in den Ferien!

Per Taxiboot gelangen wir zum Lido San Domenico.

Seit einem Jahr haben Kunstliebhaber und Freunde von Carlotta Rossi den Kiosk – La Buvette – übernommen.

«Für mich ist es einer der tollsten Orte von Lugano», schwärmt die Kunsthistorikerin.

Hier trinkt man Tessiner Gazosa, isst ein Salamiplättchen, liest ein Buch aus der kleinen Bibliothek und blickt aufs Wasser.

Ab und zu gibts Design-Ausstellungen, Konzerte und am Wochenende Brunch. «Man fühlt sich wie in den Ferien.»

Zurück im Zentrum, bringt uns Carlotta Rossi in die Via Cattedrale zu Daniele Agostini. Er hat vor kurzem seine eigene Galerie eröffnet.

In den herrlichen Räumen eines alten Palazzo stellt er junge, aufstrebende Künstler aus der Schweiz und dem Ausland vor.

Weiter gehts zu Choisi, ein Treffpunkt für Fans ausgefallener Kunst- und Fotobücher. «Ich gehe selten wieder raus, ohne etwas gekauft zu haben», lacht Carlotta Rossi.

Sie entdecke hier immer etwas Neues. «Es ist ein unglaublich kreativer Ort.»

Lugano, die Treppe von Turba
Pro tip
Die Kathedrale San Lorenzo – gleich um die Ecke des Künstlerzirkels Turba – wurde nach siebenjähriger Renovation kürzlich wiedereröffnet.
Wie wärs mit einem Ausflug nach Chiasso? Im m.a.x. museo kommen Liebhaber von Grafikdesign ganz auf ihre Kosten.
Das Kunstprojekt Artificio findet immer im Frühling in Lugano statt und stellt einheimisches Design in den Schaufenstern der lokalen Geschäfte aus.

«Man trifft sich in einem schönen alten Palazzo, philosophiert über Bücher, lauscht klassischen Konzerten und trinkt kreative Cocktails.»

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Unser letzter Stopp im kulturellen Lugano ist Turba, nach eigenen Angaben ein «Verein für die kulturelle Emanzipation».

Konkret: Man trifft sich in einer alten Wohnung mit herrlichen Deckenmalereien, philosophiert über Bücher, lauscht einem Poetry-Slam und trinkt kreative Cocktails.

Carlotta Rossi sagt: «Dieser Ort ist wie ein Kunstwerk.»

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