Geschichte: Ein Dorf wird zum Hotel

In die Geschichte Corippo eintauchen

Alte rustikale Häuser im Verzascatal bereiten sich auf neue Gäste vor.

Dank des neuen Albergo Diffuso lebt das kleine Dorf Corippo im Verzascatal wieder auf. Historische Häuser mit authentischem Charme und eine wunderschön restaurierte Osteria laden zu einem einzigartigen Ferienerlebnis ein.

Die älteren Einwohner kennen die Namen noch: Angiolina, Martino, Luigino und Siro. Über 50 Jahre ist es her, dass sie ihre Häuser in Corippo verliessen. Aus ganz unterschiedlichen Gründen – und nicht immer blieb genug Zeit, die Küche aufzuräumen. Doch die Erinnerung an sie und alle anderen, die einst das kleine Bergdörfchen mit Leben füllten, wird nie ganz verloren gehen: Denn heute sind es die Unterkünfte des Albergo Diffuso, die nach ihren ehemaligen Bewohnern benannt sind. Das neue Hotel in Corippo, das nach italienischem Konzept im ganzen Ort verteilt ist, öffnet in diesem Jahr seine Pforten. Und soll das Leben in das pittoreske Dörfchen zurückbringen.

DIE GANZE GESCHICHTE


Mit Ernesto sind dafür die besten Voraussetzungen geschaffen. Der Zweijährige ist neu der jüngste Einwohner von Corippo. «Für uns stand immer fest, dass wir als Hotelbetreiber hier leben werden», sagen Ernestos Eltern, Jeremy Gehring und Désirée Voitle.

Corippo

«Ruhe, Natur und Frieden» verbinden sie mit dem Leben in dem kleinen Dorf, das seit 1975 unter Denkmalschutz steht.

Corippo
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Als Koch kümmert sich Jeremy in dem neu restaurierten Lokal, das gleichzeitig die Rezeption des Hotels ist, um die Bewirtung der Gäste. «Südalpine Küche mit Produkten aus der Region» lautet sein Gastrokonzept. Désirée, international erfahrene Hotelfachfrau, ist für Empfang und Zimmerservice verantwortlich.  

6 Rustici mit 12 Zimmern gehören zum Hotel, alle liegen im unteren Bereich des Dorfes. Langfristig sollen noch mehr dazu kommen. Von den Holzbalkons und der Terrasse des Lokals reicht der Blick über die wilde Natur der steilen Berghänge und den rauschenden Bach aus dem Seitental. Ein kleiner Pfad führt in wenigen Minuten hinunter nach «Costarippo» : 

Corippo
Corippo

blauglitzernde Wasserbecken in den ausgewaschenen Felsen. Jeremy: «An der restaurierten Mühle dort unten organisieren wir Aperitifs.» 

Corippo

Die Mühle befindet sich, wie das Albergo Diffuso, im Besitz der Fondazione Corippo 1975, die 1976 gegründet wurde, mit dem Ziel, das Dorf in seiner historischen Form zu bewahren. Lebten Mitte des 19. Jahrhunderts noch rund 300 Menschen in Corippo, waren es 1950 rund 70. Doch der Trend hielt an. Heute zählt der Ort 13 Einwohner – die drei Zugezogenen eingeschlossen.  

Corippo
Corippo

Die Häuser im Dorf stammen teilweise aus dem 18. Jahrhundert, einige sind noch älter. Sie erzählen aus Zeiten, als die Familien von der Viehwirtschaft lebten.

Innen klein und gemütlich. Das Leben spielt sich draussen ab.
Corippo

Der Ausbau sei so vorsichtig wie möglich erfolgt, nur originale Materialien kamen zum Einsatz. Nicht jede Schramme an den Balken oder Mauern wurde ausgebessert. Gemütliche, kleine Zimmer sind entstanden. Das Leben jedoch, früher wie heute, findet draussen statt: vor den Häusern, auf den Balkonen, rund um die Osteria und in den Gassen. Auf den Spuren von Angiolina, Martino, Luigino und Siro. 

Pro tip
Wussten Sie, dass Corippo, im Herzen des Verzascatals, nur 563 Meter über dem Meeresspiegel liegt? Es ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht zu erreichen.
Meride ist ein Dorf mit einem einzigartigen Charakter. Es liegt am Fusse des Monte San Giorgio, UNESCO-Weltnaturerbe, und ist bekannt für das gut erhaltene Zentrum und Häuser aus dem 16. Jh.
Culipo, heute Corippo genannt, wurde erstmals 1224 erwähnt. Im Jahr 1850 verzeichnete das malerische Dorf jedoch eine Rekordzahl an Einwohnern: 294!

«In Corippo wurden über 100 Jahre keine neuen Gebäude gebaut.»

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