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Morbio Superiore

Morbio Superiore, am linken Flussufer am Eingang des Muggiotals, wird zum ersten Mal 1116 erwähnt (Morbio de Supra), aber sein Ursprung geht viel weiter zurück. In der dem Hl. Martin geweihten Kirche mit Kapelle, die in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts an einer Stelle errichtet wurde, an der einst ein Vorposten der Barbaren gestanden hatte, befindet sich zum Beispiel eine Gedenktafel aus Marmor, worauf der Westgote Eutharich, Ehemann der Ostgotenkönigin Amalasuntha und Schwiegersohn von Theoderich dem Großen erwähnt sind. Dieses Artefakt ist das einzige bislang im Tessin gefundene Zeugnis aus der Ostgotenzeit.

 

Im Mittelalter besaßen das Chorherrenstift San Vittore in Balerna und das Benediktinerkloster Sant’Abbondio in Como Ländereien in der Gemeinde, welche ab 1591 und bis 1802 zusammen mit Sagno eine von Balerna abhängige Vizepfarrei bildete; nach diesem Datum wurde die im 18. Jahrhundert wieder errichtete und 1227 erstmals erwähnte Kirche San Giovanni Evangelista in den Stand einer Pfarrkirche erhoben. Während Jahrhunderten stützte sich das Dorf auf die Landwirtschaft zur Selbstversorgung, den Weinbau und den zusätzlichen Anbau von Tabak und Maulbeeren; in den letzten Jahrzehnten ist Morbio Superiore zu einer Wohngemeinde geworden und beherbergt im Ortsteil Lattecaldo die kantonale Forstbaumschule.

 

Morbio Superiore wurde 2009 der neuen Gemeinde Breggia angegliedert; im früheren Gemeindewappen des Orts waren zwei Brücken dargestellt. Tatsächlich gab es auf dem Gemeindegebiet zahlreiche Verbindungen von dem einem Ufer des Flusses Breggia zum anderen, darunter die Brücke Farügin (im Jahr 2000 renoviert), der Buzùn dal Diavul, im 16. Jahrhundert die einzige bestehende Straße und heute im Inventar der historischen Verbindungswege von nationaler Bedeutung verzeichnet, und die Punt da Canaa. Die bekannteste ist jedoch sicher die Punt da Fèr oder Punt da Castell, die Morbio Superiore mit dem Castrum Ruschonum verband. Diese 1912 errichtete Eisenbrücke wies bauliche Besonderheiten auf, die damals in der Schweiz einmalig waren; sie bestand aus einer 111 Meter langen Metallkonstruktion, die in 79 Meter Höhe den darunter liegenden Fluss überquerte. Da sie den heutigen Verkehrsanforderungen nicht mehr entsprach, wurde die Brücke 1997 leider abgerissen und durch einen Zementbau ersetzt.

Eigenschaften

  • TRANSPORTMITTEL Bus