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Caneggio

Caneggio, ein Dorf am linken Ufer des Flusses Breggia, wird zum ersten Mal im 13. Jahrhundert erwähnt („Canegio“, 1209). Die Etymologie des Ortsnamens – durch seine späteren Formen hindurch („Canezio“, 1270) – könnte „casupola“, „aus Schilf gebaute Hütte“ (in mittelalterlichem Latein „canecium“, Bezeichnung für ein Ried) bedeuten und bezieht sich auf das besondere Material, aus dem die Wohnungen gebaut wurden.

 

Während des Mittelalters war die Gemeinde geistlich an Bruzella gebunden, von dem sie sich 1649 trennte und eine eigene, von Balerna unabhängige Vizepfarrei gründete. Die 1566 zum ersten Mal dokumentierte Kirche Santa Maria Assunta stammt aus dem 15. Jahrhundert und weist in ihrem Inneren zwei Besonderheiten auf.

Die erste sind drei spätgotische Fresken, die als einzelne Fragmente einer Komposition über die zwölf Monate in der Welt der Landwirtschaft übrig geblieben sind. Die von einem unbekannten Künstler (vermutlich Antonio da Tradate oder die Maestri Seregnesi) geschaffenen und bis heute erhaltenen Wandmalereien zeigen die Monate Mai (die Jagd), Juni (die Heuernte) und Juli (die Getreideernte). Die zweite Besonderheit ist das Gemälde, das San Carlo Borromeo auf der Prozession während der Pest von 1576 darstellt und das vielleicht von Paolo Camillo Landriani, genannt „il Duchino“ (1560-1618) stammt.

 

Die Landwirtschaft von Caneggio bestand aus Weidewirtschaft und der Bewirtschaftung der Waldflächen, die bis Mitte des 20. Jahrhunderts fortgesetzt wurde.

Eine weitere Einkommensquelle fanden die Dorfbewohner durch die Auswanderung zu bestimmten Jahreszeiten und in den an die Landwirtschaft gebundenen Nebentätigkeiten, wie beispielsweise die Herstellung von Käse in den beiden Genossenschaften im Dorf: der Caseificio Sociale (1889/1890-1971) und der Nuovo Caseificio Sociale (1919-1961).

 

Ebenso wie viele andere Gemeinden im Muggiotal, entvölkerte sich in der zweiten Nachkriegszeit auch Caneggio allmählich.

2009 hat sich das Dorf der neuen Gemeinde Breggia angeschlossen und dabei den Ortsteil Campora am rechten Flussufer verloren, der jetzt zur Gerichtsbarkeit von Castel San Pietro gehört.

Eigenschaften

  • TRANSPORTMITTEL Bus