Casa Grande

Der Weiler Cumiasca liegt an einem sonnigen Hang oberhalb der Ortschaft Corzoneso im Bleniotal. Er besteht aus drei stattlichen Häusern, die sich um einen Dorfkern (Nucleo) gruppieren, einer kleinen Kirche und einigen verstreuten Einzelbauten.

Das Zentrum des Nucleo bildet die Casa Grande mit dem vorgelagerten französischen Garten auf der Südseite. Bis 1908, dem Jahr der Eröffnung der Talstrasse, war der Ort sehr abgelegen und nur über einen steinigen Saumpfad zu erreichen. Das stattliche Haus wurde 1886 von einem wohlhabenden Zweig der Auswandererfamilie Veglio erbaut, die in London mit eigenen Cafés, Restaurants und Theatern erfolgreich war und sich nach ihrer Rückkehr ins Bleniotal dieses sehr städtisch anmutende Haus errichten liess.

Die Architektur orientiert sich am lombardischen Baustil. Charakteristisch für das Haus sind seine absolute Symmetrie, die repräsentativen Wand- und Deckenmalereien mit Bordüren und Blumengirlanden sowie der traditionell verwendete schwere Granit.

Das Wohnhaus wurde 1981 von einem bekannten Schweizer Architekten und Galeristen erworben und behutsam umgebaut und renoviert. Ziel der Renovierung war es, den ursprünglichen Charakter des Hauses so weit wie möglich zu erhalten. An den Wänden hängen zeitgenössische Kunstwerke der Eigentümer, die das ursprüngliche Einrichtungskonzept aus den 80er Jahren geschmackvoll ergänzen.

Das Bleniotal im nördlichen Tessin erstreckt sich von Biasca im Süden bis hinauf zum Lukmanierpass, der nach Disentis führt. Die Region bietet im Sommer zahlreiche Wanderwege und ein schneesicheres Skigebiet bis auf 2000 m Höhe. Zahlreiche kulturell bedeutende romanische Kirchen und ein kleines Museum - Fotoarchiv und ehemaliges Wohnhaus des Fotografen Roberto Donetta - sind zu Fuss erreichbar.