Das Oratorium wurde auf einer Hügelspitze errichtet, und die Weihe ist einer der ältesten Verweise auf diese Kultur.
Aus archäologischer Sicht erkennt man hinter der Leinwand auf dem Hauptaltar eine Apsis. In der Mitte dieser Apsis befindet sich ein kleines, schmales, nach aussen zugemauertes Fenster. Solche einbogigen Fenster findet man häufig in den ersten romanischen Kirchen vor, was uns erlaubt, diesen Gebäudeteil um das Jahr 1000 zu datieren. Darüber hinaus richtet sich die Apsis nach Osten, während sich der Eingang auf der westlichen Seite befindet. Diese Anordnung ist typisch für die alten Tempel, damit die eintretenden Personen den Blick entsprechend der östlichen Tradition nach Osten richten.
Um das Jahr 1500 erfuhr das Gebäude einen Umbau mit der Errichtung des aktuellen Dachs mit sichtbaren Dachbindern und übergelagerten Ziegeln.
Das heutige einschiffige Gebäude wurde 1955 als Denkmal von kantonaler Bedeutung eingestuft. Das Schiff ist durch eine Balustrade mit Balustern aus dem 16. Jh. geteilt. Auf der rechten Wand befindet sich ein Fresko aus der Hälfte des 15. Jh., auf dem die Madonna mit dem Kind dargestellt ist, während auf der linken Wand ein Fresko ebenfalls aus jener Zeit steht, auf dem die heilige Marta mit den „Brüdern des guten Todes“ abgebildet ist. Der Wandaltar wurde mit Marmor aus Arzo gebaut, und an den Seiten befinden sich zwei Fresken der Heiligen Lorenz und Stephan aus dem 17. Jh. Aus der gleichen Epoche ist das Altarbild.