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Accessori di classe

Modeaccessoires zwischen Alltagsgebrauch und gesellschaftlicher Identität 1830–1930.

Hüte, Taschen, Schuhe, Handschuhe, Spazierstöcke, Regenschirme, Taschentücher und Fächer gelten seit jeher als unverzichtbare Accessoires eines Outfits. Sie sind nicht nur Alltagsgegenstände, die uns seit Jahrhunderten begleiten, sondern auch Elemente, die den Status und die soziale Zugehörigkeit der Männer und Frauen, die sie tragen oder benutzen, definieren. Wortspielhaft könnte man sagen, es handelt sich um edle Objekte, die zugleich Klassenunterschiede innerhalb der Gesellschaft markieren.

Modeaccessoires, oft mit Luxus und Macht assoziiert, betonen dank ihres raffinierten Designs und der edlen und kostbaren Materialien auch die unverwechselbare Einzigartigkeit ihrer Träger. Durch einen genauen Vergleich mit ihren Darstellungen in Kunstwerken der Zeit möchte die Ausstellung die Geschichte und Entwicklung verschiedener Arten von Modeaccessoires zwischen den 1830er Jahren und den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts veranschaulichen. Eine Zeit, die weitgehend mit dem sogenannten „Jahrhundert der Bourgeoisie“ zusammenfällt und zeigt, wie sich der Geschmack von Männern und Frauen im Laufe der Zeit rasant verändert. So haben Gegenstände, die jahrhundertelang als unverzichtbar galten, manchmal etwas von ihrem Charme verloren. Dies ist der Fall beim Hut, bis vor kurzem das Accessoire schlechthin, das heute viel seltener getragen wird, oder beim Fächer, der seit der Zeit der alten Ägypter verwendet wurde, um sich abzukühlen oder lästige Insekten abzuwehren. Als beliebtes und königliches Objekt erreichte er den Höhepunkt seiner Popularität während der Herrschaft Ludwigs XIV., verlor dann aber allmählich an Attraktivität, bis er vor einigen Sommern unerwartet wieder in Mode kam und zum nützlichsten und umweltfreundlichsten aller Must-haves wurde. Andere Accessoires hingegen sind erst im Laufe der letzten hundert Jahre zu Objekten der Begierde geworden, darunter Schuhe und Taschen. In der Ausstellung werden wichtige repräsentative Porträts, lebendige und animierte Genreszenen, Werbeplakate, Modeskizzen, Verkaufskataloge und Modemagazine durch reale Objekte kontrastiert. Bei diesen Objekten handelt es sich fast nie um einfache Artefakte für den alltäglichen Gebrauch, sondern um wahre Zeugen des Geschmacks und der Gesellschaft der damaligen Zeit sowie Beispiele hochwertiger Handwerkskunst, die uns alle faszinieren und zum Nachdenken anregen – sowohl über das Leben derer, die sie sorgfältig und kreativ konzipiert und kunstvoll gefertigt haben, als auch über das Leben derer, die sie gekauft und getragen haben.

Unter den über 200 ausgestellten Objekten befinden sich rund sechzig Gemälde und Skulpturen aus öffentlichen und privaten Sammlungen von Künstlern aus dem Tessin und Italien, darunter einige der berühmtesten Namen der Kunstgeschichte wie Giacomo Balla, Giovanni Boldini, Telemaco Signorini, Mosè Bianchi, Eliseo Sala, Vincenzo Cabianca, Vittorio Matteo Corcos, Bernardino Pasta, Spartaco Vela, Filippo Franzoni, Adolfo Feragutti Visconti und Luigi Rossi. Die Ausstellung bietet jedoch noch viel mehr, nicht zuletzt die Möglichkeit, tiefer in die Herstellung und Vermarktung einiger dieser Artefakte einzutauchen.

Dank der Zusammenarbeit des staatlichen Zentrums für Dialektologie und Ethnographie und insbesondere des Onsernoneser Museums in Loco liegt der Schwerpunkt auf der Herstellung von Strohhüten, Körben und Taschen, einer typischen Tätigkeit des Onsernonetals, das diese Produkte auf die Märkte in der Lombardei und im Piemont sowie nach Deutschland und Frankreich exportierte. Ein umfassender historischer Abschnitt soll zudem anhand von Fotografien, Arbeitsgeräten und Originaldokumenten die Atmosphäre der Hutproduktion und des Handels im Tessin nachbilden und bietet einen Rundgang durch die wichtigsten Modegeschäfte und Kaufhäuser dieser Zeit, insbesondere im Raum Lugano.

Den Abschluss der Ausstellung bildet die Figur der in Lugano geborenen Designerin Elsa Barberis. Die vereinfachten und modernen Formen ihrer Kleidung markierten in den 1940er-Jahren den Beginn einer neuen Ära in der Mode und leiteten eine neue Art des Entwerfens und Erlebens von Accessoires ein.

Merkmale

  • Wann
    Von 19.10.2025 bis 22.02.2026, den ganzen Tag
  • Kategorie Kunstausstellungen, Kulturell

Preise

  • Erwachsene CHF 10.-
  • Ermäßigt (Rentner, Studenten, Gruppen) CHF 8.-