Enrico Castellani

Enrico Castellani (1930-2017), einer der bedeutendsten Vertreter der Kunstszene in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, hat sein ganzes Leben lang an seiner eigenen Idee der Darstellung des Raums auf der Leinwand gearbeitet und dabei solche Ergebnisse erzielt, dass er zu einer der führenden Persönlichkeiten der Kunst auf internationaler Ebene wurde.

Die Ausstellung im Museo d'arte Mendrisio ist nicht nur die erste Ausstellung auf Schweizer Boden, sondern auch die erste Retrospektive seit dem Tod des Künstlers.

Ziel dieser Ausstellung ist es, einen umfassenden Überblick über Castellanis aussergewöhnliche Karriere von den späten 1940er Jahren bis zum ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts zu bieten. In einer rein chronologischen Abfolge, die es uns ermöglicht, die verschiedenen Phasen seines Forschungsweges zu erfassen, sind die Räume durch Kerne von Werken gekennzeichnet, die ähnliche Eigenheiten aufweisen, wenn auch in der extremen Vielfalt ihrer Ergebnisse.

Raum, Zeit, Variation, Wiederholung: in einer unendlichen Skala von Kombinationen löschen Castellanis monochrome Oberflächen die klassische Idee der Repräsentation aus, um neue Wahrnehmungskanäle zu eröffnen: sein visuelles Alphabet spricht die Sprache des Lichts, seine Oberflächen sind, wie er selbst 1961 schrieb, "nicht mehr Teil der Domäne der Malerei oder der Skulptur und in der Lage, den Charakter der Monumentalität der Architektur anzunehmen oder ihren Raum zu verkleinern, sie sind die Reflexion jenes totalen inneren Raums, frei von Widersprüchen, zu dem wir neigen.

Und deshalb existieren sie als Objekte der augenblicklichen Assimilation, der Dauer eines Kommunikationsaktes, bevor die Zeit sie in ihrer materiellen Unsicherheit einschränkt".