Die Erbauung der Kirche San Barnàrd geht auf das 11. und das 12. Jahrhundert zurück, obwohl schriftliche Belege nicht vorhanden sind. Zwei architektonische Umbauarbeiten haben im Laufe der Jahrhunderten stattgefunden.
Der erste Umbau im 15. Jahrhundert führte zu einer Verdoppelung der Grösse. Gleichzeitig wurde der Bogengang und der Glockenturm hinzugefügt.
Währen des zweiten Umbaus im darauf folgenden Jahrhundert, wurden die Kapelle und die Sakristei hinzugefügt und die Apsis umstrukturiert. Was die Fresken betrifft, scheinen die "Madonna del Latte (Madonna mit Kind)“ und das „San Cristoforo“ die Ältesten zu sein und aus der Mitte des 14. Jahrhunderts zu stammen.
An der nach Norden gerichteten Wand, finden wir die Bilder von 1427: die Allegorie der Monate, die Anbetung der Könige, die Kreuzigung und Gruppe der Heiligen.
Nach dem Ausbau ab der zweiten Hälfte der 15. Jahrhunderts, wurden die neuen Wände von Cristoforo e Nicolao da Seregno gemalt. Die Abbildungen in der neuen Kapelle und Apsis hingegen stammen aus dem spätem 16. bis anfangs 17. Jahrhundert. In den ersten Jahrzenten des 18. Jahrhunderts beginnt der Verfall.
Obwohl die Kirche zwischen dem Ende des 11. und dem Anfang des 12. Jahrhunderts gebaut wurde, erfolgte die Einweihung erst später, weil Bernardo da Chiaravalle im Jahr 1153 starb, und dann im 1174 heiliggesprochen wurde.
Damals war es ein kleines romanisches Oratorium, welches etwa die Hälfte der heutigen Länge aufweiste: es erstrecke sich bis zum gegenwärtigen Anfang der Allegorie der Monate und bestand aus einem Kirchenschiff und einer halbrunde Apsis (mit Chor und Altar) getrennt durch ein Holzgitter.
Im Jahr 1450 wurde die Kirche San Barnàrd weiter vergrössert: der Grundriss wurde verdoppelt und die Struktur wurde mit einem kleinen Bogengang und einen Turm ergänzt. Dann fängt die Arbeit der Seregnesi an: Cristoforo und sein Neffe Nicolao.
Die Seregnesi sind zwei Künstler, die aus einem kleinen Dorf der Brianza stammen, Seregno, und nach Lugano übersiedelten. Sie arbeiteten im ganzen Tessin, vor allem im Sopraceneri, während der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Das „Letzte Abendmahl“ ist ein Werk von Onkel Cristoforo. Während der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, mit dem Anbau der Kapelle von San Nicola, der Sakristei, dem Umbau und der Erweiterung der Apsis, nimmt die Kirche San Barnàrd seine endgültige Form an.