Skulpturen mit flatternden Gewändern

DER PERFEKTE MOMENT
  • 7. Mai - 10.45 Uhr
  • 24°
  • 361 m
  • Inspiriert

In Ligornetto, wenige Schritte vom Dorfplatz entfernt, befindet sich eine Villa, die von einem wunderschönen Park voller Blumen, Zitrusfrüchte, Springbrunnen und Bäumen umgeben ist. In diesem kleinen Ort kam 1820 Vincenzo Vela auf die Welt, ein Künstler, der es vom Mendrisiotto bis nach Rom geschafft hat. Seine Skulpturen versetzen Besucher in die Zeit des italienischen Risorgimento.

Vielleicht fühlen Sie sich beobachtet und ungewohnt klein. Fast einschüchternd wirkt der Blick der Statue. Aber Sie konzentrieren sich auf die Leichtigkeit der enormen Gewänder, die nicht aus Gips, sondern aus leichtem Stoff zu scheinen seien. Der Betrachter spürt quasi den Wind auf der Haut, der die Tücher dieses Riesen flattern lässt. Der Gesichtsausdruck beeindruckt Sie, ebenso wie die Details der Hände und die Erhabenheit in den Augen dieser Männer, die Italien prägten.
Vincenzo Vela: Der Name war Ihnen nicht neu und Sie erinnern sich: In einem römischen Museum haben sie einmal eine Skulptur von ihm gesehen und waren überrascht, wie viel Platz einem Tessiner Künstler dort eingeräumt wurde. Das ist in einer kulturell so reichen Nation nicht selbstverständlich. Doch Vincenzo Vela hat es geschafft. Von Ligornetto aus ging der Bildhauer für seine Ausbildung nach Mailand und Venedig, beteiligte sich als Freiweilliger am Sonderbundskrieg und fand schliesslich Reichtum und Ruhm in Turin. Ab 1862 liess er sich die Villa in Ligornetto errichten, die so konzipiert wurde, dass sie Platz für die wichtigsten Kunstwerke bot.

Ein Garten im italienischen und englischen Stil, mehrere Springbrunnen, ein Teich, kleine Ecken zum Lesen und Nachdenken, Blumen und Pflanzen, die dieses architektonische und künstlerische Juwel noch verschönern: Der Besucher fühlt sich wie im Paradies. Kaum zu glauben, dass es an diesem Ort, zwischen Weinbergen, Feldern und Strassen, ein Museum gibt. Nicht nur Vincenzos Skulpturen lassen sich hier besichtigen, auch die Werke von Bruder Lorenzo und Sohn Spartaco sind ausgestellt. Und dann gibt es noch Gemälde und eine temporäre Ausstellung: Die Bilder, die Sie anschauen, sind alle dem Thema Blumen gewidmet. Die Natur erschafft wunderbare Dinge. Das wird den Menschen jeden Tag vor Augen geführt.

Auch die kleinen Besucher gehen im Museo Vincenzo Vela auf Entdeckungsreise: Als Sie kamen, sahen sie gerade eine Schulklasse beim Rundgang. Dieser Besuch wird den Kindern noch lange in Erinnerung bleiben. Das verraten schon die staunenden Gesichter beim Anblick der riesigen Gipsstatuen. Die Reise in die Welt der Kunst hat begonnen.

Almute und Alex Naef,  - Bildhauerschule Peccia
Almute und Alex Naef, Bildhauerschule Peccia
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NÜTZLICHE INFO

Neben den Werken von Vincenzo Vela beherbergt das Museum verschiedene Wechselausstellungen.


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