Die Verarbeitung der Wolle, wie auch des Hanfs, entsprach dem Bedürfnis, Gewebe und Stoffe zur Verfügung zu haben, die für die Herstellung von Kleidungsstücken, Leibwäsche, Haushalt- und Bettwäsche dienten.
Die Schafe wurden zweimal im Jahr geschoren, im Herbst und im Frühling. Die Wolle wurde gewaschen, oft auch mit natürlichen Farbstoffen eingefärbt, gekammt und mit Spinnrocken und Spindel, später auch mit dem Spinnrad, gesponnen. Das so gewonnene Garn war bereit, um zu Strickware oder Stoff verarbeitet zu werden.
Die Wollverarbeitung wird in einigen Fällen heute noch gepflegt. Die Pro Verzasca, eine 1933 gegründete Vereinigung, kümmert sich um die Förderung dieses Handwerks und führt in Sonogno ein Zentrum, um Wolle mit Naturfarben zu färben, zu kammen und zu spinnen. Die Frauen beschäftigen sich damit in Heimarbeit. Die Wollarbeiten werden im Haus der Wolle und im Handwerksladen des Dorfes verkauft.
Im volkskundlichen Museum des Verzascatals in Sonogno werden zahlreiche Gegenstände ausgestellt, die diese handwerkliche Tätigkeit erläutern.