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Weihnachtsbräuche

Die Adventszeit beginnt in den Regionen, die dem römischem Ritus folgen, am vierten Sonntag vor Weihnachten, in denjenigen nach ambrosianischem Ritus am Sonntag nach dem Martinstag (11. November). Bis um die Mitte des 20. Jahrhunderts war es eine Zeit der Busse. Es wurde nicht geheiratet, Feste, Tanz und andere Vergnügungen waren verpönt. Es wurden keine Geschenke gemacht, ja nicht einmal Glückwunschkarten verschickt.

Christbäume und Adventskränze sind aus dem Norden übernommen worden, die ersten tauchten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den Bürgerhäusern auf, die letzteren gehören erst seit wenigen Jahrzehnten zu den vorweihnachtlichen Bräuchen im Tessin. Volkstümlicher sind die Krippen, die in der Adventszeit in den Kirchen aufgebaut wurden.
Im Dezember versammelten sich die Gläubigen häufig zu feierlichen Gottesdiensten, vor allem der mit festlichem Glockengeläut angekündigten Novene. Die Mehrarbeit des Sakristans wurde an einigen Orten Kastanien entschädigt.

Die Dekoration der Wohnung beschränkte sich meistens auf ein paar Lorbeerästchen, die beim Besuch des Pfarrers zwischen die auf Hochglanz gebrachten Kupferpfannen gesteckt wurden, wenn er (wenigstens in den ambrosianischen Gebieten am Vorabend des Weihnachtsfestes) das Haus segnete. Der Wacholder hingegen wurde erst in der Weihnachtsnacht zusammen mit dem bereitgelegten Baumstrunk verbrannt. Er sollte nach der Überlieferung die Kleider der Madonna trocknen. Im Muggiotal wurde deshalb ein Stückchen aufbewahrt, um das Feuer in dem Raum zu entfachen, in dem die für die Seidenproduktion dienenden Maulbeeren getrocknet wurden.

Am Weihnachtsabend stellten die Kinder für den Esel, der die Geschenke brachte, ein Tellerchen mit Salz vor das Fenster. Die Geschenke bestanden aus einer Handvoll spanischen Erdnüssen, Dörrfrüchten, einem Apfel oder einer Orange.